Freitag, 25. Januar 2008

Der Autor


Name: Karl Georg Büchner
Geboren am: 17. Oktober 1813 in Goddelau
Gestorben am: 19. Februar 1837 in Zürich

deutscher Revolutionär, Philosoph, Zoologe, Dramatiker und Erzähler

Eltern: Ernst Büchner (Arzt)
Louise-Caroline Büchner

Familie: Karl Georg war das Erste von 6 Kindern, von denen es alle bis auf
seine Schwester Mathilde, zu einem gewissen Bekanntheitsgrad
geschafft haben, z.B. Politiker, Philosophen.

Schulische Laufbahn:
- gymn. Schulabschluss
- Studium in Straßburg (Medizin)
- Studium in Gießen
- ab 1836 Dozent an der Universität Zürich


Werke:
- "Der hessische Landbote" (1834)
- "Dantons Tod" (1835)
- "Lenz"(1835)
- "Leonce und Lena" (1836)
- "Woyzeck" (1837)

Büchner flüchtete 1835 nach Straßburg, da er in Deutschland wegen "Teilnahme an staatsverräterischen Handlungen" steckbrieflich gesucht wurde.

Georg Büchner ist der Namengeber des wichtigsten deutschsprachigen Literaturpreises (seit 1973).

Bildquelle:
Wikipedia.de

Struktur des Dramas

Klaus Dautel hat auf seiner Internetseite einen kompletten Überblick über das Drama erstellt.

Wir möchten darauf verweisen, da dieser eine gute Hilfestellung bietet.

Dantons Tod - Ein fast vollständiger Überblick

Personenkonstellation


//edit

Zitat Nr. 1

"Der Tod äfft die Geburt; beim Sterben sind wir so hilflos und nackt wie neugeborne Kinder." - Dantons Tod, 4. Akt, 3. Szene / Danton

Das Leben ist ein Kreislauf, da das Ende dem Anfang gleicht und der komplette Inhalt des Lebens für den Tod nicht relevant ist. Beim Tod steht man an demselben Punkt, wie bei der Geburt.

Zitat Nr. 2

"Die Revolution ist wie Saturn: Sie frißt ihre eigenen Kinder."- Dantons Tod, 1. Akt, 5. Szene / Danton

Zitat Nr. 3

"Nein, höre! Die Leute sagen, im Grabe sei Ruhe, und Grab und Ruhe seien eins. Wenn das ist, lieg ich in deinem Schoß schont unter der Erde. Du süßes Grab, deine Lippen sind Totenglocken, deine Stimme ist mein Grabgeläute, deine Brust mein Grabhügel und dein Herz mein Sarg." - Dantons Tod, 1. Akt, 1. Szene / Danton

Das Grab (bildhaft: Tod) wird positiv beschrieben, schon fast geliebt / ersehnt.
Es erzeugt keine Ehrfurcht, sondern wirkt als ein angenehmer Zufluchtsort.
Die eigentlich traurigen Dinge ( Totenglocken, Grabhügel) werden mit positiven in Verbindung gebracht (Lippen, Stimme, Herz).
Ein Gegensatz entsteht und eine Art Sinnbild in der "Kartenspielsituation".
Danton spricht Julie an und vergleicht sie mit eben diesen Dingen.
Das Grab gilt hier nicht als negativ, sondern werden die Komplimente an Julie mit der Beschreibung des Grabes unterstrichen.

Somit wird der Leser in einer abgewandelten Form schon zu Beginn mit dem Tod konfrontiert und setzt sich im Verlauf des Buches damit auseinander und führt das ganze Drama zurück zum Beginn des ersten Aktes.

Zitat Nr. 4

„Ihr wollt Brot, und sie werfen euch Köpfe hin! Ihr durstet und sie machen euch das Blut von den Stufen der Guillotine lecken!“
Dantons Tod, 3. Akt, 9. Szene / Danton

Zur Zeit des "Terreur" brachte die Revolution nichts positives für das Volk, da es anstatt Nahrung nur Hinrichtungen zu sehen bekam. Von diesen konnte sich das Volk jedoch nicht ernähren.

Zitat Nr. 5

"Der göttliche Epikur und die Venus mit dem schönen Hintern müssen statt der Heiligen Marat und Chalier die Türsteher der Republik werden." - Dantons Tod, 1. Akt, 1. Szene / Camille

Griechische Philosophen sollen zu den "Leitfiguren" erhoben werden und die Republik soll sich nach anderen Werten richten. Alte Vorstellungen sollen überdacht und der Zeit angepasst werden. Philosophen bzw. Götter gelten als hoch angesehen und der Glaube soll als Leitfaden dienen. Die Ideale, welche Überliefert wurden, sollen umgesetzt werden und die Tyrannei soll durch diese abgelöst werden.

Zitat Nr. 6

"Die Revolution muß aufhören und die Republik muß anfangen. In unsern Staatsgrundsätzen muss das Recht an die Stelle der Pflicht, das Wohlbefinden an die der Tugend und die Notwehr an die der Strafe treten. Jeder muß sich geltend machen und seine Natur durchsetzen können. Er mag nun vernünftig oder unvernünftig, gebildet oder ungebildet, gut oder böse sein, das geht den Staat nichts an." - Dantons Tod, 1. Akt, 1. Szene / Hérault

Die Rechte und Wünsche sollen in den Vordergrund gestellt werden und nicht wie bisher Werte wie Pflicht, Tugend und Strafen.

Das Wohl des Einzelnen ist bedeutender, als das Wohl Staat. Jeder soll das verwirklichen, was er braucht um sich entfalten zu können, auch wenn der Staat dagegen ist.
Es kommt nicht auf das Wohl des Staates an, sondern auf die Menschen, die ihn bilden.

Zitat Nr. 7

"Ihr tötet u n s an dem Tage, an dem ihr den Verstand verloren habt; ihr werdet s i e an dem töten, wo ihr ihn wieder bekommt." - Dantons Tod, 4. Akt, 7. Szene / Lacroix

Der Verstand ist u.a. der Gerechtigkeits- und Realitätssinn des Menschen.
Der Verstand lässt einen alles klar erkennen und auch Lügen und Fassaden durchschauen.
Auch, wenn etwas "gut" und sinnvoll erscheint, muss es das noch lange nicht sein. Wenn man also seinen Verstand einsetzt, erkennt man auch die Dinge, die sich eher im Hintergrund halten.

Die Revolutionäre werden vom Volk für die Unterdrückung und Armut verantwortlich gemacht, obwohl eigentlich der König der Ursprung allen Übels ist. Die Menge ist geblendet, unzufrieden und überfordert. Das enstandene Leid wird auf die Revolutionäre abgeschoben und aller Hass gegen diese gerichtet.

Das eigentliche Ziel wird aus den Augen verloren und der Weg mit dem geringsten Widerstand gesucht, auch wenn es der wenig sinnvolle sein sollte.